Der Beirat der Stiftung „Kulturpreis der Vereinigung Deutsch-Griechischer Gesellschaften“ hat die Griechenland Zeitung, Athen, zur Empfängerin des Ehrenrings 2025 bestimmt.
Der Präsident der VDGG, Christian Goiny, MdA, wird den Preis am Samstag, 20. September 2025, 19 Uhr, in einem Festakt im Vereinshaus des Deutsch-Griechischen Vereins Philadelphia (Monemvassias/Kriezi 62–64, GR-15125 Maroussi) an die beiden Herausgeber der Griechenland Zeitung, Jan Hübel und Robert Stadler, überreichen.
Die Laudatio wird der griechische Schriftsteller Petros Markaris halten.
Die Preisträgerin
Mit der Verleihung werden zwei Jahrzehnte hervorragender Verdienste der Griechenland Zeitung (GZ) um die deutsch-griechischen Beziehungen gewürdigt. Die GZ hat sich als Wochenzeitung wie auch durch weitere Veröffentlichungen des Verlags der GZ (Bücher und Griechenland Journal) in besonderer Weise um die in §2 der Satzung der Stiftung „Kulturpreis der Deutsch-Griechischen Gesellschaften“ formulierten Ziele verdient gemacht: die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und des Interesses für die Kulturen der Griechen und Deutschen sowie des gegenseitigen Verständnisses für die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Probleme beider Völker. Sie leistet damit auch einen Beitrag zur Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Griechen und Deutschen.
Zum Hintergrund der GZ
Am 3. Oktober 2005 erschien die erste Ausgabe (Nullnummer) der GZ. Die GZ trat die Nachfolge der Athener Zeitung (AZ) an, die im Juni 2005 nach 13jährigem Erscheinen „über Nacht“ eingestellt worden war. Die Olympos Media AG, seit 1995 Herausgeberin der AZ, führte wirtschaftliche Gründe an und stellte die Redaktionsmitglieder, die mit dieser Entscheidung ihre Arbeitsstellen verloren, vor vollendete Tatsachen. Die Olympos Media AG wurde noch vor dem Erscheinen der ersten Ausgabe der GZ liquidiert.
Robert Stadler und Jan Hübel aus der Redaktion der ehemaligen AZ ergriffen mit Mut und Entschlossenheit die Initiative zu einer Neugründung und gingen (und gehen bis heute) das Wagnis des persönlichen wirtschaftlichen Risikos ein. Sie haben ein engagiertes Team von Redaktionsmitgliedern und regelmäßigen Mitarbeiter:innen um sich geschart, das für eine seit 20 Jahren auf konstant hohem Niveau erscheinende Zeitung sorgt. Leserzuschriften unter-streichen regelmäßig die Bedeutung der GZ für die deutsch-griechische Community.
Die GZ ist die einzige griechenlandweit (sowie in den deutschsprachigen Ländern) erscheinende deutschsprachige Zeitung. Die GZ begeht im Jahr 2025 ein doppeltes Jubiläum: zum einen wird sie 20 Jahre alt, zum anderen wird die 1000. Ausgabe erscheinen. Sie blickt auf eine 20jährige Erfolgsgeschichte zurück, die nur mit hohem persönlichem Engagement und Entbehrung geschrieben werden konnte. Andere nicht griechischsprachige Zeitungen und Magazine mussten zwischenzeitlich ihr Erscheinen einstellen.
Der Laudator
Petros Markaris, 1937 in Istanbul geboren, ist der international bekannte Autor von Kriminalromanen und -erzählungen um den in Athen ermittelnden Kommissar Kostas Charitos, der längst Kultstatus erlangt hat. Mit dem Schreiben von Kriminalromanen begann er erst in den 1990er Jahren. Zuvor war er bereits als Verfasser von Theaterstücken, Schöpfer einer beliebten griechischen Fernsehserie und als Co-Autor des Filmemachers Theo Angelopoulos erfolgreich. Darüber hinaus hat er deutsche Dramatiker wie Brecht und Goethe ins Griechische übertragen. Er hat zahlreiche europäische Preise und Auszeichnungen erhalten, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und die Goethe-Medaille. Petros Markaris lebt in Athen. Seine Werke erscheinen in deutscher Übersetzung von Michaela Prinzinger im Diogenes Verlag. (Quelle: Diogenes Verlag)
Zur Geschichte des Kulturpreises der VDGG
Die 1961 gegründete Vereinigung der Deutsch-Griechischen Gesellschaften e. V. (VDGG) ist die Dachorganisation von derzeit 34 Deutsch-Griechischen Gesellschaften in der Bundesrepublik Deutschland und in Griechenland. Sie sieht ihre Hauptaufgabe in der Pflege der deutsch-griechischen Freundschaft und Förderung der partnerschaftlichen Beziehungen mit Griechenland. Im Rhythmus von zwei Jahren verleiht die Vereinigung seit 1995 ihren Kulturpreis, den Ehrenring der Deutsch-Griechischen Gesellschaften, an Persönlichkeiten und Institutionen, die sich um die deutsch-griechischen Beziehungen im kulturellen, gesellschaftlichen und persönlichen Bereich in hohem Maße verdient gemacht haben und für die Völkerverständigung eintreten.
Der Kulturpreis der VDGG wurde durch die großzügige Stiftung ihres Vorstandsmitglieds Hubert Just aus Mülheim a. d. Ruhr ins Leben gerufen. Der Pforzheimer Designer Oskar Vester hat den Ring entworfen. Er ist in 18-karätigem Gold ausgeführt. Die Platte des Ringes mit eingelegtem Lapislazuli wurde nach dem Grundriss eines griechischen Tempels vom Typ „Amphiprostylos“ aus dorischer Zeit gestaltet.
Die Griechenland Zeitung ist die 15. Preisträgerin. Die bisherigen Preisträger sind: Vera Dimopoulos-Vosikis, Prof. Dr. Georgios-Alexandros Mangakis, Doris und Kurt Eisenmeier, Kostas Tsatsaronis, Bischof Irineos (Kreta), Prof. Dr. Jan Murken, Niki Eideneier, Eberhardt Rondholz, Dr. Winfried Bölke, Dr. Danae Coulmas, Georg Albrecht, die griechische Redaktion der Deutschen Welle, Dr. Karolos Papoulias und Roswitha Thiele. Im Jahr 2021 wurde der Ehrenring coronabedingt nicht vergeben.